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Mentale Erkrankungen: Zusammenhang mit dem Darm

Mentale Erkrankungen: Zusammenhang mit dem Darm
Suren Bahidszky Suren Bahidszky
Journalistin und Gesundheitsberaterin
Thema: Probiotika

Immer häufiger erscheinen Untersuchungen, die nachweisen, dass es zwischen dem Verdauungssystem und der neurochemischen Funktionen des Gehirns ein Zusammenhang besteht. Sollte das wirklich der Fall sein, könnte die Regenerierung der Darmflora mit probiotischen Bakterien eine Lösung für mentale Erkrankungen und viele weitere Beschwerden bedeuten, und das ohne Anwendung von Medikamenten.  

Überlegen wir mal, wie es wäre, wenn wir uns durch Einnahme von Lebensmitteln und Ergänzungsmitteln  mit probiotischen Bakterien von mentalen Erkrankungen verabschieden könnten, und keine Psychopharmaka mehr nötig wären. Dieser Gedanke ist gar nicht so weit hergeholt, es ist schon nachgewiesen, dass das Gehirn und das Darmsystem miteinander kommunizieren. Man denke einfach an Situationen, in denen es uns wegen Stress übel ist, oder wir ein Flattern im Magen spüren, das sind Beispiele für den „Dialog” zwischen dem Gehirn und des Darmnervensystem

Das zweite Gehirn

Haben Sie auch nicht gewusst, dass mehr als 90% des Serotonins, die für unsere Stimmung verantwortlich sind, von den Zellen des Darmwandes produziert wird, und diese fördern mit weiteren Neurotransmittern die Fortbewegung der Speisen im Darmtrakt? Der Zustand der Darmflora wirkt sich also nicht nur auf die Verdauung, sondern auch auf die mentale Gesundheit aus, Ist sie geschädigt, kann das zu einer Vielzahl an Krankheiten führen. Die Darmflora spielt bei der Regulierung der Verdauung, bei der richtigen Funktion des Immunsystems eine wichtige Rolle, gerät sie aus dem Gleichgewicht, kann das mentale Erkrankungen wie Depression, Zwangsstörungen, Angstzustände und Panikattacken auslösen. Der Ausdruck für das Darmnervensystem „das zweite Gehirn” stammt aus den 90er Jahren von Dr. Michael Gershon, Lehrstuhlleiter an der Columbia University. Der Forscher hat nachgewiesen, dass das Verdauungssystem über ein eigenes Nervenzellen-Netz verfügt, allein im Dünndarm befinden sich an die hundertmillionen Nervenzellen. Das heißt nicht, dass der Darm auch nachdenken kann, aber er beeinflusst das Gehirn beträchtlich.   

Heilende Probiotika

Wie oben schon erläutert, können mentale Erkrankungen durch Ersetzen der fehlenden probiotischen Bakterien geheilt werden, dazu muss aber der Speiseplan geändert werden. Speisen, die die schlechten Bakterien ernähren, sollten aus dem Ernährungsplan genommen werden, so schnell absorbierende Kohlenhydrate wie Zucker. Wenn das nicht passiert, vermehren sich diese und andere pathogene Bakterien im Darm, das führt zu Störungen der Darmflora, woraus Reflux, Durchfall oder Verstopfung entstehen können. Stattdessen sollte man präbiotische Faserstoffe zu sich nehmen, wie in Körner, Hülsenfrüchten und an probiotischen Bakterien reichen Milchprodukten. Man sollte vor Augen halten, dass  auch Umwelteinflüsse, Behandlungen mit Antibiotika schädlich für die Darmflora sein können, aber ebenso können Alkohol, Rauchen, übertriebener Koffeinkonsum, und Lebensmittel mit vielen Zusatzstoffen die Darmflora aus dem Gleichgewicht bringen.

Oft entwickeln sich wegen der geschädigten Darmflora Erkrankungen wie Diabetes, Übergewicht, Allergien, Crohn-Krankheit, Zöliakie, Dickdarmentzündung und sogar Dickdarmkrebs. Auch Mangelerscheinungen können auftreten, wenn die Darmflora aus dem Gleichgewicht gerät, die Anzeichen sind Haarausfall, Hautentzündung, chronische Müdigkeit, Schlafstörungen und auch gynäkologische Beschwerden.   

Schlussfolgerung

Das Verstehen der Zusammenhänge zwischen Gehirn und Darmnervensystem kann die Entwicklung von komplexen Therapien vorantreiben. Die bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnisse lassen mit Recht annehmen, dass eine geschädigte Darmflora nicht nur mit mentalen Erkrankungen, sondern auch mit Erkrankungen des Nervensystems wie Sclerosis Multiplex, Alzheimer-Krankheit und Parkinson-Krankheit zusammenhängt. Dieser Zusammenhang gilt auch umgekehrt: der Zustand des Verdauungssystems wird vom mentalen Zustand beeinflusst.

 

Literaturverzeichnis:

Dr. Michael Gershon - The Second Brain

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