Wenn wir anstelle von Blutdruck senkenden Antihypertensiva eine natürliche Lösung suchen, sollten wir Probiotika ausprobieren. Mit Nebenwirkungen ist nicht zu rechnen, ganz im Gegenteil, die wohltuenden Bakterien stärken das Immunsystem und verbessern die Verdauung, indem sie bei der Wiederherstellung des Gleichgewichts der Darmflora helfen.
Zahlreiche Forschungen beweisen, dass einzelne Probiotikastämme eine ziemlich starke Blutdruck senkende Wirkung haben. Das ist in mehrfacher Hinsicht eine revolutionäre Entdeckung, da ja hoher Blutdruck zu zahlreichen Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems, die sogar tödlich enden können, führen kann. Es ist auch nicht zu vernachlässigen, dass Blutdruck senkende Mittel der Darmflora und dem Verdauungssystem schaden, während die Einnahme von Probiotika eine ausdrücklich wohltuende Wirkung auf die Darmflora hat, wodurch auch das Immunsystem gestärkt wird.
Probiotika entfalten ihre Blutdruck senkende Wirkung so, dass der Salzgehalt des Bluts gesenkt wird. An Labormäusen wurde nachgewiesen, dass eine salzreiche Diät (HSD) die wohltuenden Bakterien in der Darmflora reduziert, und zwar besonders die Anzahl der Laktobazillen.
Die Entzündungen hervorrufenden T-helper 17 (TH17) Zellen vermehrten sich und erhöhten den Blutdruck der Mäuse. Als die tägliche Einnahme von Laktobazillen bei den Tieren erhöht wurde, gingen nicht nur die Anzahl der TH17 Zellen, sondern auch die Entzündungen und der Blutdruck zurück.
Das Berliner Max Delbrück Zentrum für Molekulare Medizin (MDCMM), das Massachusetts Institute of Technology und die Friedrich-Alexander University (FAU) haben im Rahmen einer Forschung zusammengearbeitet und dabei neben der Blutdruck senkenden Wirkung der Probiotika auch ihre Wirkung bei der Behandlung von autoimmuner Gehirnentzündung nachgewiesen.
Die Forscher führten bei 12 Personen einen Versuch durch, und das Ergebnis war das Gleiche wie bei den Labormäusen. Eine salzreiche Diät verringerte das Vorhandensein von gewissen Laktobazillenstämmen im Organismus, wodurch die Vermehrung der TH17-Zellen zunahm und der Blutdruck anstieg. Als die Versuchspersonen vor Beginn der Diät Probiotika erhielten, blieb die Anzahl der Laktobazillenstämme ebenso wie auch der Blutdruck unverändert.
Damit hatten die Wissenschaftler nachgewiesen, dass eine erhöhte Salzeinnahme eine bedeutende Wirkung auf die Zusammensetzung der Darmflora ausübt und besonders den Lactobacillus murinus dezimiert.
All dies hat über den hohen Blutdruck hinaus bei den Mäusen auch die autoimmune Gehirnentzündung verschlimmert.
Es ist allgemein bekannt, dass mineralisches Natrium enthaltendes Küchensalz den Blutdruck erheblich erhöht. Liegt dieser Zustand lange vor, nimmt dadurch das Risiko von Herzinfarkt, Schlaganfall und Gehirnblutungen zu. Diesem Zustand kann jedoch durch den Verzehr von Laktobazillen in größeren Mengen (z. B. dem Lactobazillus reuteri) entgegengewirkt werden, da sich ja so die zu starke Vermehrung von TH17 Zellen verhindern lässt.
Da die Blutdruck senkenden Probiotika bei erhöhter täglicher Dosis bei den Labormäusen die Symptome einer autoimmunen Gehirnentzündung gelindert haben, besteht die Hoffnung, dass sich in Zukunft auch andere autoimmune Krankheiten mit dieser Methode behandeln lassen. Dazu kann zum Beispiel Lupus und multiple Sklerose (MS) gehören, während die Therapie in jedem Fall maßgeschneidert gestaltet werden muss. Einer der führenden Wissenschaftler an der FAU, Dr. Ralf Linker, vertritt jedoch die Ansicht, dass bei jeder Krankheit die Vorbeugung das Beste ist. Dabei können Probiotika helfen, wobei es ebenso wichtig ist, die aufgenommene Salzmenge zu reduzieren.
Laktobazillen können wir in unseren Organismus aufnehmen, indem wir gegorene (fermentierte) Lebensmittel verzehren. Solche sind zum Beispiel Sauerkraut, verschiedene Naturjoghurts und Käse, aber auch Apfelessig, Kombuchatee, Miso, Kefir, aber in kleineren Mengen können auch Bier und Wein eine gute Wahl sein. Wenn wir eine schnellere und sicherere Lösung suchen, sollten wir Nahrungsergänzungsmittel von guter Qualität wählen, welche in idealer Menge die notwendigen Probiotika enthalten. Dabei sollten wir auch die Einnahme von Präbiotika nicht vergessen, denn ohne diese Faserstoffe können sich die wohltuenden Bakterien nicht vermehren. Außerdem schützen die Präbiotika das Herz- und Gefäßsystem, senken den Cholesterinspiegel und haben einen positiven Einfluss auf den Blutdruck.
Wichtiger Hinweis! Bei hohem Blutdruck sollten wir auf jeden Fall unseren Arzt konsultieren!
Quelle:
https://www.nutraingredients.com/Article/2017/11/17/Probiotics-may-protect-against-blood-pressure-raising-effect-of-salt-study-finds/?utm_source=Newsletter_SponsoredSpecial&utm_medium=email&utm_campaign=Newsletter%2BSponsoredSpecial&c=BwveObaBxK%2B97liHCL3H2w%3D%3D