Bauchschmerzen bei Kindern kommen zwar nicht tagtäglich vor, sind aber trotzdem sehr häufig, deshalb sollte man wissen, wann es Grund zur Sorge gibt. Wann reichen noch die Hausmittel, und wann sollte man den Arzt aufsuchen?
Magenverstimmung, Verstopfung, aufblähende Speisen – nur ein paar von den Ursachen, die Bauchschmerzen verursachen können. Es ist aber auch gut möglich, dass das Kind wegen einer ernstzunehmenden Krankheit (zB. Darmerkrankungen) Bauchschmerzen hat, und ärztliche Versorgung nötig ist.
Von Müttern hört man oft, dass ihr Kind zu Bauchschmerzen neigt. Klagt das Kind über Bauchschmerzen, kann das verschiedene Gründe haben. Bei Säuglingen kommt Kolik oft vor, beim Stillen schluckt das Baby zu viel Luft, das drückt seinen Darm. Bauchschmerzen können auch von Überernährung, Verdauungsstörungen, Verstopfung, Blähungen, Magen-Darmgrippe, Darmentzündungen (Crohn-Krankheit oder Reizdarmsyndrom) ausgelöst werden, bei empfindlichen Kindern auch wegen Lebensmitteln, die Milchzucker, Michproteine oder Gluten enthalten. Bei den Kleineren kommt man selten auf die Idee, sie könnten auch Gallenblasenentzündung, Reflux oder Magengeschwür haben, Bauchschmerzen können aber auch Begleiterscheinungen von Beckenentzündungen sein. Auch bei Blasenentzündung können sie auftreten, wenn die Schmerzen sehr stark, unerträglich sind, können sie auf Blinddarmentzündung oder Darmdrehung hindeuten. Kleinkinder verschlucken gern verschiedene kleine Gegenstände oder Spielzeug, diese können die Darmwand durchbohren. Parasiten können die Darmwand auch irritieren, was zu Entzündungen führen kann.
Will man Bauchschmerzen auf den Grund gehen, sollte man zuerst überlegen, was das Kind zuletzt gegessen hat.
Man sollte beobachten, in welchen Abständen sich die Schmerzen melden, unter welchen Umständen, wo genau am Bauch, und ob es weitere Symptome (zB. Fieber, Erbrechen, Schmerzen beim Wasserlassen) gibt. Eine Magenverstimmung tritt mit Appetitlosigkeit, Magenschmerzen, Brechreiz, Übelkeit, Erbrechen auf, bei Magengeschwür spürt man besonders Unwohlsein in der Magengegend, die Schmerzen können sich auf das Kreuz ausbreiten. Wenn das Kind im Nabelbereich und an der rechten Seite des Bauches Schmerzen hat, kann das Blinddarmentzündung bedeuten, die sofort behandelt, meistens operiert werden muss. Im Falle einer Gallenblasenentzündung melden sich Krämpfe am oberen Teil des Bauches, die Schmerzen sind besonders unter dem rechten Rippenbogen intensiv und strahlen sich in Richtung Rücken aus. Darmverschluss verursacht krampfartige, heftige Schmerzen, die umso stärker sind, je höher der Darmverschluss liegt. Dabei kann auch Erbrechen, Blähungen, oder Verstopfung auftreten, eine Operation ist nötig. Auf Parasiten weisen Blähungen, Durchfall und Bauchkrämpfe hin, diese Symptome können lange anhalten.
Man sollte unbedingt den Arzt aufsuchen, wenn die Schmerzen nach 1-2 Tagen immer noch bestehen, oder stärker werden, Fieber oder blutiger Stuhl und Urin auftreten, Brechreiz oder Durchfall nicht besser werden, oder wenn das Kind sehr schwach und niedergeschlagen ist.
Psychische Probleme verursachen oft Bauchschmerzen, auch bei den Kindern. Wenn das Kind Angst hat (zB. wegen Umzug, Geburt des Geschwisterchens, Probleme in der Familie, Eingewöhnung in den Kindergarten), können Symptome im Verdauungstrakt auftreten: Appetitlosigkeit, Magenkrampfe, Durchfall oder Verstopfung.