Stromschlag bei Kindern ist leider keine Seltenheit, Kleinkinder greifen gerne in die Steckdose. Eltern erschrecken sich in diesem Fall meistens sehr, man muss sich aber in den Griff kriegen, um keine wertvolle Zeit zu verlieren, bis der Rettungsdienst ankommt.
Bewusstlosigkeit, Brandverletzungen, Atemstillstand, Herzmuskelschädigung, Herz-Rhythmusstörungen – ein Stromschlag kann bei Kindern schwere Folgen haben. Es hängt auch viel davon ab, wie lange das Kind dem Strom ausgesetzt war. Strom schädigt den Herzmuskel, wenn er durch das Gehirn läuft, können Hirnschäden auftreten. Solche Unfälle können mit dem Gebrauch von Kinderschutz in den Steckdosen vermieden werden, was tun wir aber, wenn der Unfall schon eingetreten ist?
Als erstes sollte der Strom sofort, ohne Verzögerung abgeschaltet, und das Kind aus dem Stromkreis befreit werden! Dabei sollte man das Kind nie mit der bloßen Hand anfassen, so könnte man schnell selbst einen Stromschlag erleiden. Kann dr Strom aus irgendeinem Grund nicht abgeschaltet werden, sollte man irgendeine Unterlage aus nicht-leitendem Material nehmen ,(Plastikteppich, Holzschachtel, Buch)sich draufstellen, und das Kind mit einem ebenfalls nicht-leitendem Gegenstand von der Stromquelle wegschieben. Ein Besenstiel, eine längere Holzlatte oder ein trockener Schal eignen sich dazu.
Nach dem Entfernen aus dem Stromkreis sollte man sofort kontrollieren, ob das Kind bei Bewusstsein ist, und ob es Brandverletzungen hat. Wenn es nicht bei sich ist, kontrollieren wir die Lebenszeichen. Wenn das Kind Lebenszeichen zeigt, legen wir es in stabile Seitenlage und rufen wir den Rettungsdienst! Bis sie ankommen, muss das Kind beruhigt werden, wenn Brandwunden vorhanden sind, legen wir sterile Gaze drauf. Eine Brandwunde zeigt an, dass der Organismus des Kindes sehr starker Energieeinwirkung ausgesetzt war, was auch Herzrhythmusstörungen verursachen kann.
Wenn das Kind nicht mehr atmet, keine Puls hat, sollte man unverzüglich mit den Wiederbelebungsmaßnahmen anfangen, und bis Ankunft des Rettungsdienstes, oder bis zur spontanen Atmung und erneutem Herzschlag fortführen. Die Wiederbelebungsmaßnahmen bestehen aus Herzmassage und Beatmung, deren Anzahl hängt natürlich vom Alter des Kindes ab. Da die Knochen der Kleinkinder schwächer sind, sollte man darauf achten, das Brustbein oder die Rippen nicht zu brechen.
Besonders wichtig: das Kind sollte auch in dem Fall zum Arzt gebracht werden, wenn es anscheinend mit dem Schrecken davongekommen ist, die Folgen eines Stromschlages können auch nach Stunden eintreten!