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Wegweiser Insulinresistenz | Erfahren Sie alles über diese Krankheit

Insulinresistenz kann auch erbliche Ursachen haben, viele organische Schäden oder Krankheiten können sie ebenfalls auslösen
Insulinresistenz kann auch erbliche Ursachen haben, viele organische Schäden oder Krankheiten können sie ebenfalls auslösen
Magdalena Koprivanetz Magdalena Koprivanetz
Diätetikerin, Diplom-Ernährungswissenschaftlerin
Thema: Innere Medizin

Als Insulinresistenz wird der Zustand bezeichnet, wenn die Reaktion der Körperzellen auf Insulin abnimmt. Das kann bei Männern, Frauen und Kindern gelichermaßen auftreten. Es gilt als eine Krankheit, die allgemeines Unwohlsein auslöst, Insulinresistenz kann aber auch weitere Symptome haben. Diese sollte man erkennen, damit man rechtzeitig mit der Behandlung anfangen kann.

Insulinresistenz ist eine heimtückische Krankheit, die Symptome bleiben lange Zeit verborgen, auch später sind sie oft unspezifisch. Erstes Anzeichen kann plötzliche Stimmungsschwankung sein, gefolgt von Müdigkeit, Schlafstörungen, eventuell auch Depression. Das erklärt, warum es so schwer ist, die Krankheit frühzeitig zu erkennen und zu behandeln, daraus folgt, dass sich weitere Beschwerden entwickeln.  

Welche Hintergründe hat Insulinresistenz?

Wenn die Zellen nur verringert auf Insulin reagieren, ist die weitere Insulinproduktion des Organismus überflüssig, da die Wirkung nicht eintreten kann. Über Insulin sollte man wissen, dass dieses Hormon dafür verantwortlich ist, den durch Ernährung zugeführten Zucker in die Blutbahn zu leiten, es reguliert auch die Aufnahme, somit auch die Menge des Zuckers. Insulin ist für das Muskelgewebe und für die Fettzellen unentbehrlich, diese bilden etwa 55-60% des Körpergewichts. Bei Insulinresistenz reagiert der Körper als eine Art Schutzmechanismus mit der Produktion von immer mehr Insulin.

Anfangs ist das noch ausreichend, die Überproduktion hält den Insulinspiegel des Blutes in Gleichgewicht. Langfristig kann aber die Bauchspeicheldrüse, die das Insulin produziert, dieses Tempo nicht halten, die Menge und Wirkung des Insulins nimmt ab. Der Blutzuckerspiegel steigt nach dem Essen plötzlich an, und stagniert über dem optimalen Wert auch mehrere Stunden nach dem Essen. In besonders schweren Fällen kann Hypoglykämie auftreten, auch wenn der Patient fastet, also überhaupt keine Nahrung zu sich nimmt. Nüchternhypoglykämie tritt auf, wenn der Blutzuckerspiegel auch nach 8 Stunden ohne Nahrungszufuhr immer noch über dem Normalwert liegt. Insulinresistenz kann also als eine Vorstufe von Diabetes betrachtet werden.

Welche Folgen kann Insulinresistenz haben?

Um besser zu verstehen, wie schädlich Insulinresistenz sein kann, sollte man die unmittelbaren Folgen dieser Krankheit kennen. Im Blutplasma erhöht sich der Gehalt an Fettsäuren, da der Abbau von Fetten (Triglyceriden) beschleunigt ist. Die Menge des Zuckers in den Muskeln nimmt ab, weniger Zucker wird hier gelagert. Da sich Fettsauren im Blut angesammelt haben, wird die Leber erheblich belastet. Die Muskulatur ist für die periphere Insulinresistenz von besonderer Bedeutung. Die gute Nachricht ist aber, dass regelmäßige Bewegung die Zufuhr des Zuckers in die Muskelzellen fördern kann, auch wenn der Insulinspiegel sehr niedrig ist. Nach einer Zeit wird die Funktion der Bauchspeicheldrüse immer schwächer, was das Risiko von Diabetes-Typ-2 erhöht.

Ursachen von Insulinresistenz

Insulinresistenz kann viele Ursachen haben. Oft reicht eine davon schon aus, wenn aber mehrere vorhanden sind, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit der Erkrankung.

Einer der häufigsten Faktoren ist die hormonelle Veränderung. Auch diese kann viele Bereiche betreffen: Wechseljahre, oder auch Schwangerschaft kann sie auslösen. Erhöhte Adrenalin- oder Kortisolproduktion kann ebenfalls zu Insulinresistenz führen, diese Hormone neutralisieren die Wirkung von Insulin: die Bauchspeicheldrüse wird angeregt, noch mehr Insulin zu produzieren, und schon ist ein Teufelskreis im Gange.

Auch familiäre Disposition gehört zu den Ursachen von Insulinresistenz, und auch viele organische Schäden, Erkrankungen können sie auslösen. Dazu gehören zum Beispiel Bluthochdruck, Übergewicht – die Ansammlung von Bauchfett ist besonders gefährlich -, verschiedene Lebererkrankungen (Hepatitis, Leberzirrhose), die Einnahme von Steroiden, oder steroidhaltigen Medikamenten, chronische Anämie und Cooley-Krankheit. Erhöhter LDL-Cholesterinspiegel (schädliches Cholesterin), und Triglyceridspiegel können auch auf Insulinresistenz hinweisen.

Behandlungsmöglichkeiten

Die beste, und ganz sicher auch die einfachste Methode zur Vorbeugung von Insulinresistenz ist regelmäßige, tägliche Bewegung. Und das heißt nicht, einmal in den Supermarkt und zurück zu laufen. Die Bewegung sollte intensiv sein, mindestens eine halbe Stunde lang dauern, und dabei sollte man ins Schwitzen kommen. Dass kann auch Laufen oder Hausarbeit sein, wenn diese Kriterien dabei erfüllt werden.

Ein weiteres wichtiges Kriterium ist das Körpergewicht. Überflüssige Pfunde sollte man loswerden, Insulinresistenz kann ohne Abnehmen sicher nicht behandelt werden. Bewegung gehört unbedingt dazu, zusammen mit gesunder Ernährung. Die Ernährung bei Insulinresistenz sollte möglichst aus Lebensmitteln mit niedrigem glykämischen Index bestehen.

Man sollte faserstoffreiche Lebensmittel, Nahrungsergänzungsmittel zu sich nehmen, die die Absorption von Zucker verlangsamen. Dazu gehört Psyllium, eine ausgezeichnete Hilfe beim Kampf gegen Insulinresistenz. Ebenfalls wichtig: man sollte verstärkt auf die Gesundheit der Darmflora acht geben, sie beeinflusst die Funktion des Immunsystem erheblich. Man sollte Probiotika essen (eingelegte Gurken, Sauerkraut, Joghurt mit lebenden Kulturen, Nahrungsergänzungsmittel), und auch zur Vermehrung von Probiotika unentbehrliche Präbiotika, also Faserstoffe. Das Nahrungsergänzungsmittel Synbiotikum ist eine besonders gute Wahl, es enthält Pro- und Präbiotika in der idealen Menge.

Quelle:

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3820526/

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1204764/

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