Die Überfunktion der Schilddrüse (Hyperthyreose) ist eine relativ häufige Erkrankung, in erster Linie sind Frauen betroffen, das Risiko wird durch Stress und Rauchen erheblich erhöht. Die Erkrankung bleibt lange verborgen, deshalb sollte man die Anzeichen frühzeitig erkennen, damit die Behandlung effektiver sein kann.
Warum ist Schilddrüsenüberfunktion anfangs so schwer zu erkennen? Weil die ersten Anzeichen oft nicht eindeutig sind. Die Hormone der Schilddrüse wirken nämlich auf alle Organe aus, sie beschleunigen den Stoffwechsel, bei einer Änderung der Menge können überall im Körper die verschiedensten Symptome auftreten. Diese Symptome sind aber nicht spezifisch, sie können auch viele andere Ursachen haben, andere Krankheiten anzeigen. Schilddrüsenüberfunktion ist vor allem bei Frauen zwischen 20-40 Jahren häufig, aber sie kann sich unabhängig vom Alter oder Geschlecht bei jedem entwickeln.
Risikofaktoren
Bevor die Ursachen der Krankheit erklärt werden, sollten die Voraussetzungen, Krankheiten und Funktionsstörungen erklärt werden, die das Risiko der Erkrankung erhöhen. Die wichtigsten Faktoren sind Vererbbarkeit, Stress und Rauchen. Auch ein Zusammenhang zwischen übermäßiger Aktivität des TSH-Hormons, genauer gesagt der auftretenden Antikörper und Schilddrüsenüberfunktion ist erwiesen. Auch zu viel Jod (jodiertes Salz, Lebensmittel, Nahrungsergänzungsmittelmit zu viel Jod) können auch Probleme bereiten, die gute Nachricht ist, dass in dem Fall die Krankheit nur vorübergehend ist. Eine jodfreie Diät kann in diesem Fall die Lösung bedeuten.
Schilddrüsenüberfunktion entsteht oft in der Pubertät, nach der Schwangerschaft und in den Wechseljahren. Auch die seelischen Hintergründe einer Schilddrüsen-Erkrankung dürfen nicht außer Acht gelassen werden, dazu gehören Trauer, oder andere langzeitige negative Stresssituationen. Zu viel Süßigkeiten erhöhen das Risiko (vor allem Zucker), besonders wenn man in den angespannten Phasen zu viel zu sich nimmt.
Schilddrüsenüberfunktion verursacht erhöhten Sauerstoffverbrauch, deshalb wird vom Körper mehr Wärme produziert. Dies ist auch das erste Anzeichen der Erkrankung, ständig erhöhte Temperatur (kein Fieber), von starkem Schwitzen begleitet. In einigen Fallen kann das auch auf Übergewicht zurückgeführt werden: in diesem Fall produziert die Schilddrüse mehr Hormone, um den Stoffwechsel zu beschleunigen, und damit überflüssige Pfunde loszuwerden. Wenn dieser Vorgang außer Kontrolle gerät, entstehen Gewichtsverlust und Mangelerscheinungen.
Man sollte unbedingt Schilddrüsenüberfunktion in Betracht ziehen, wenn plötzliches Abnehmen mit gesteigertem Appetit einhergeht.
Der erhöhte Sauerstoffverbrauch erweitert die Blutgefäße, das kann zu erhöhtem Blutdruck führen. Schnelles, unregelmäßiges Herzklopfen, Atemnot können die Folgen sein, was sogar zu Panikattacken führen kann. Bei Herz-Kreislaufpatienten kann es den Zustand verschlimmern.
Wenn die Schilddrüsenüberfunktion dauerhaft besteht, wird das Herz besonders belastet, bei Patienten wurde die Verkleinerung der linken Herzkammer beobachtet. Weitere Symptome sind das Zittern der Gliedmaßen, Schwächegefühl in den Muskeln, Müdigkeit, Niedergeschlagenheit und Schlafstörungen.
Schilddrüsenüberfunktion beeinflusst auch die Funktion des Nervensystems, unbegründete Nervosität, Stimmungsschwankungen können auftreten, bis hin zur Apathie oder Depressionen, oder unkontrollierbare Gereiztheit.
Indirektes Anzeichen ist unregelmäßige Menstruation, zu wenig Lust auf Sex, langsam heilende Ödeme und Blutergüsse.
Das eindeutigste, aber ziemlich spät auftretende Zeichen einer Schilddrüsenüberfunktion ist das sichtbare Anwachsen der Schilddrüse, also die Entstehung von Struma, und hervorstehende Augen. Brüchige, verdünnte Haare können auch Anzeichen sein, frühere Locken können glatter werden.
Bei den bisher erwähnten Fällen ist immer nur ein Teil der Schilddrüse (Knoten) für die Überfunktion verantwortlich. Eine Fehlfunktion des gesamten Organs kann aber auch vorkommen, das ist die Basedow-Graves-Erkrankung, eine Autoimmunerkrankung, die mit übermäßigem Jodkonsum zusammenhängt. Typisch dafür sind hervorstehende Augen, Herzrasen und Struma.
Durch Änderung des Lebensstils und Umstellung der Ernährung können viele Krankheiten behandelt werden. So auch Schilddrüsenüberfunktion, die Symptome können durch den Verzehr bzw. durch Meiden bestimmter Lebensmittel in relativ kurzer Zeit gelindert werden, eventuell kann man sogar beschwerdefrei werden.
Ausgezeichnete Bestandteile für eine Diät gegen Schilddrüsenüberfunktion sind Algen (zB. Chlorella), Kokosöl, Hülsenfrüchte, Mais und Pistazien. Der hohe Selengehalt dieser Lebensmittel trägt zur Wiederherstellung der Schilddrüsenfunktion bei.
Da die erhöhte Funktion der Schilddrüse oft mit Entzündungen einhergeht, sollte man entzündungshemmenden Tee trinken. Der Aufguss von Rosmarin, Basilikum und Oregano ist ausgezeichnet dafür, man sollte regelmäßig einige Tassen davon trinken, oder sie auch miteinander vermischen.
Zur Senkung der TSH-Aktivität kann auch der Tee aus Zitronenbalsam oder Ingwer eine gute Lösung sein, Ingwer kann aber, wie auch die anderen Gewürze, auch roh verzehrt werden.
Das ätherische Öl von der Pflanze Immenblatt kann als Massage oder zum Inhalieren auch eine Hilfe sein. Es beruhigt und trägt zu entspanntem Schlaf bei.
Man sollte mehr Vitamine A, C, D und B, sowie Zink und Magnesium zu sich nehmen - ein Großteil davon ist in grünem Blattgemüse vorhanden.
Was die Änderung des Lebensstils betrifft, sollte man Sonne, Alkohol und Rauchen meiden, tägliche Körperbewegung kann jedoch den Zustand erheblich verbessern. Besonders wichtig ist, Stress zu vermeiden. Schon allein indem man das schafft, hat man schon viel zur Linderung der Symptome von Schilddrüsenüberfunktion getan.
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